Montag, 31. Oktober 2011

Besuch aus der Schweiz

Das Ger-Camp

Traumhafte Landschaft, nicht mal eine Stunde von UB entfernt


Betty hoch zu Ross ;)


Mami und Betty geniessen den Sonnenuntergang in Darkhan


Mein Pferd; Die roten Dinger am Sattel sind nicht etwa aus Stoff oder Leder, sondern aus Holz .... das erklärt wohl unter anderem meine Schmerzen ;)

Unsere Reitertruppe vor dem neuen Mutterbaum

Eine Schamanin am Trommeln

Der alte Mutterbaum. Hier muss man Wodka und Reis als Gaben für die Götter herumstreuen (Bairaa unser Guide hat schon gesorgt, dass wir das vorher noch gekauft haben. Wir sind mit den Pferden zu einem kleinen Supermarkt geritten und haben dort neben dem Wodka und Reis auch noch Räucherstäbchen gekauft, die wir anzünden konnten)


Eine typische ländliche 'Siedlung'

Ich habe gerade mit Schrecken festgestellt, dass ich schon lange nichts mehr geschrieben habe – wie schnell die Zeit vergeht. In letzter Zeit hatte ich in der Schule ziemlich viel zu tun und selten mehr einen Nachmittag frei. Am Freitagabend vor einer Woche wurde in der Schule für die Lehrer ein Fest veranstaltet, da das mongolische Schulsystem 90 (!) Jahre alt wurde. Jedes Department (ich gehöre zum Fremdsprachendepartement ;)) hatte einen Tisch für seine Lehrer, der mit allerlei Essen beladen war. An unserem Tisch gab es Wurst mit Gurke, russischen Salat, Buuz (mongolische Teigtaschen mit Schafsfleisch gefüllt) und zum Trinken Milchtee, Wein und natürlich Wodka. Immer wieder mussten wir dann mit Wodka anstossen, z. B. als der Direktor an den Tisch kam, oder als alle Lehrerinnen geehrt wurden, die vier oder mehr Kinder haben. Zwischen diversen Ehrungen wird dann immer wieder getanzt – und es tanzen einfach alle! Getanzt wird zu traditioneller mongolischer Musik, russischem Pop aber auch gerne zu Modern Talking oder Celine Dion. Silvia, Rita und ich haben uns dann aber nüchtern und sehr früh auf den Heimweg gemacht, weil wir am nächsten Morgen reiten gehen wollten. Am Samstag haben wir uns dann also erneut auf den Weg nach Sukhbaatar gemacht und uns bei ziemlich tiefen Temperaturen in den Sattel geschwungen. Dieses Mal sind wir Richtung Süden zum Mutterbaum geritten. Dieser hat für Buddhisten eine ganz besondere Bedeutung, an ihm werden Gebetstücher, und somit auch Wünsche, angebracht. Jener Samstag war zusätzlich noch wichtig, weil es ein guter Tag war um die Götter anzurufen. Deshalb waren viele Schamanen da, die sich in Trance getrommelt haben. Obwohl ich ein wenig Mühe habe den Schamanismus wirklich ernst zu nehmen, hatte ich an diesem Ort doch Gänsehaut.

So, das war vorletzte Woche. Vergangene Woche habe ich endlich Besuch aus der Schweiz gekriegt – wenn auch mit über 24h Stunden Verspätung und ohne Gepäck. Also falls ihr jemals in die Mongolei fliegen wollt; fliegt nicht mit Aeroflot über Moskau (die Schiefgehquote ist wirklich unglaublich hoch).

Naja, als Mami und Betty dann endlich angekommen sind, hab ich mich wirklich sehr gefreut. Wenn man solche Dinge wie ich hier erlebt, möchte man das ja auch gerne mit seinen Liebsten teilen, und wenn sie das dann live vor Ort sehen, macht das natürlich doppelt Freude. Von Dienstag bis Freitag waren sie in Darkhan, haben viel eingekauft (obwohl die Möglichkeiten ja nicht so wahnsinnig sind ;)). Am Mittwochmorgen waren sie in der Schule und waren das Highlight für die Schüler. Am Donnerstag haben die Schüler mich dann ständig gefragt, wo Susi und Lisa sind J Leider musste ich genau diese Woche mehr arbeiten, weil wir immer noch am Nachmittag Oral Test durchführen mussten. Am Freitagnachmittag sind wir dann zu viert (Silvia ist noch mitgekommen) mit dem Bus nach Ulanbaatar gefahren. Dort am Busbahnhof mussten wir dann ein Taxi organisieren, das uns ins Stadtzentrum bringt. Wir haben uns so ziemlich das klapprigste Auto ausgesucht, und nachdem wir uns alle von unserem Lachanfall erholt hatten, machten sich doch Sorgen breit, dass das Auto die paar Kilometer zum Hotel nicht mehr schaffen würde. Hat es dann aber doch ;) Dann sind wir in einem sehr edlen Restaurant (im 17. Stock eines Luxuseinkaufszentrums) essen gegangen. Ich muss ehrlich zugeben; ich hatte einen ziemlichen Kulturschock. In Neu-Darkhan kann man die Restaurants an einer Hand abzählen und keines hat auch nur annähernd weisse Tischtücher oder Servicepersonal, das Englisch spricht ;) Auf jeden Fall war es ein sehr schöner Abend, an dem wir auch noch neureiche Mongolen kennen gelernt haben, die uns Ladys auf einen Drink eingeladen haben ;) Am Samstagmorgen wurden wir dann von einem Fahrer abgeholt, der uns in den Bogd-Khan Nationalpark gebracht hat. Nach nicht mal einer Stunde Fahrt hat er uns gefühlte Tausend Kilometer von der lauten Stadt inmitten einer traumhaften Landschaft abgeladen. Dort bei einem Jurtencamp standen auch schon die Pferde für unseren Reitausflug bereit. Zusammen mit einem mongolischen Guide, einer Norwegerin, die auch dort arbeitet, und drei Japanern haben wir uns also auf den Weg gemacht. Mami und Betty haben sich wacker geschlagen :) Ich hoffe es hat ihnen genauso Spass gemacht wie mir, aber der Ritt in dieser atemberaubenden Landschaft war einfach traumhaft. Dann haben wir in der Jurte noch Mittag gegessen und wurden dann wieder in die Stadt zurück chauffiert. Am Sonntag haben wir dann noch das Gadangkloster besucht und dann hiess es schon wieder Abschied nehmen. Für mich war es unglaublich spannend, ihnen meine mongolische Welt zu zeigen, ich hoffe es hat Ihnen gefallen. Ihre Eindrücke erzählen sie euch am besten aber selbst ;)

P.S. Silvia und ich wollten dann am Sonntagnachmittag eigentlich mit dem Bus nach Darkhan zurückfahren, aber irgendwie war der nächste Bus schon voll oder der fuhr nicht, so genau haben wir das nicht verstanden, also haben wir beschlossen das Taxi zu nehmen. Da die Fahrer aber pro Fahrgast kassieren, mussten wir noch gut 90 Minuten im Taxi warten, bis es dann endlich voll genug war. Schlussendlich sassen wir zu siebt (zwei davon Kinder) in dem kleinen Auto ;) Also wir dann aber so die einsame Strasse inmitten der unglaublichen Landschaft entlang fuhren, wurden Silvia und ich ganz sentimental, weil wir nach dem Wochenende in UB wirklich das Gefühl hatten, das wir jetzt wieder nach Hause fahren

Sonntag, 16. Oktober 2011

Reiten (und herunterfallen)

Und los gehts!

Über Stock und Stein und durch den Wald :)

Der Fluss Selenge

Mein grosses Pferd


Dort wo die vielen Bäume sind beginnt Russland














Die 'Fähre' über den Fluss (kein Witz)



Nein, keine Angst, ich bin nicht vom Pferd herunter gefallen, aber im Mongolischen bedeutet das Verb für reiten auch gleich herunterfallen ;) Nachdem wir (das heisst drei Schweizer, zwei Deutsche und ein Japaner ;)) an den letzten vier Wochenenden schon reiten gehen wollte, es aber aus irgendwelchen Gründen dann aber nie geklappt hat, konnten wir heute Morgen endlich aufbrechen. Das Ziel war die Stadt Sukhbaatar, ganz im Norden der Mongolei, nahe der russischen Grenze. Ramona hatte eigentlich zwei Taxis für um zehn bestellt, als die dann um halb elf immer noch nicht da waren, hat es uns gereicht und wir haben ein anderes Taxi genommen und sind damit zu Markt gefahren, weil es dort auch Taxis gibt, die nach Sukhbaatar fahren. Nach gut eineinhalb Stunden sind wir dann bei Bairaa, unserem Guide und Horseman angekommen. Ich habe mir im Vorherein ja überlegt, dass es nicht so schlimm ist von einem mongolischen Pferd zu fallen, da die ja allesamt ziemlich klein sind. Falsch gedacht - denn als Rita dem Guide gesagt hat, dass ich gerne ein ruhiges Pferd hätte, hat er mir das Grösste von allen gebracht. Ich muss aber sagen, dass es wirklich ein sehr ruhiges Pferd war, manchmal schon fast zu ruhig – ich war meistens die Letzte – aber lieber so als umgekehrt ;) Die Sättel sind leider ziemlich alt, so auch meiner; ich konnte schon nach wenigen Minuten die Eisenstangen im Sattel spüren. Das ist jetzt auch der Grund warum ich diesen Blogeintrag liegend auf dem Bett schreibe und nicht wie üblich auf dem Stuhl sitzend am Schreibtisch ;) Das war aber auch wirklich der einzige Negativpunkt. Ansonsten war es einfach traumhaft. Wir sind gut fünf Stunden geritten, mit zwei kurzen Pausen zwischendurch. Zuerst sind wir in den Norden, nahe zur russischen Grenzen geritten und dann wieder Richtung Süden, an eine Stelle wo der Fluss Orkhon in den Fluss Selenge fliesst. Der Selenge fliesst dann weiter nach Norden in den Baikalsee. Um an diese Schnittstelle zu gelangen mussten wir die Pferde zurücklassen und eine Weile den Eisenbahnschienen entlanglaufen. Auf genau diesen Schienen fährt auch die Transsibirische Eisenbahn durch – Gänsehaut pur. Überhaupt war die Landschaft einfach einmal mehr atemberaubend. Und wir sind halt nur selten irgendwelchen Leuten begegnet, erst recht keinen Touristen …. traumhaft. Ich hatte übrigens noch ein lustiges Erlebnis. Unser Picknick hatten wir auf einem Aussichtspunkt gemacht, wo auch ein paar Mongolen waren. Da ist doch eine alte adrette Dame auf mich zumarschiert, hat irgendetwas von ‚Amerik‘ gesprochen, sich neben mich gesetzt und ihren Sohn aufgefordert ein Foto von uns zwei zu machen – ich war ganz schön perplex ;) Nach dem Reiten durften wir einmal mehr die mongolische Gastfreundschaft geniessen. Bairaa, der Guide, hat uns alle zu sich nach Hause eingeladen. Da grad Stromausfall herrschte, war es dank der Kerze in der kleinen Küche sehr gemütlich. Seine Frau hat natürlich sofort Tee gemacht und uns alles Mögliche aufgetischt. Natürlich gab‘s auch wieder Schafseintopf, worüber ich nicht sonderlich begeistert war, aber dieser war gesalzen und hat daher ganz gut geschmeckt!

Dienstag, 11. Oktober 2011

Erlebnisse aus dem Alltag - Teil 2!


Auf meinem Nachhauseweg. Es ist nur so hell wegen dem Blitz von der Kamera. Normalerweise ist es auf diesem Weg am Abend stockdunkel. Zum Glück kann man hier Feuerzeuge mit intergrierter Taschenlampe kaufen, denn in so ein Loch möchte ich nicht fallen ;)

Mittlerweile bin ich ja schon genug lange da, um mich an gewisse Dinge gewöhnt zu haben. So finde ich es mittlerweile normal, dass man im Treppenhaus damit rechnen muss auf einen Tierknochen zu treten und auch die Tatsache, dass es manchmal halt nur kaltes oder nur heisses oder gar kein Wasser gibt, kann mich auch nicht mehr erschrecken. Sich aufzuregen lohnt sich einfach nicht, es ist halt einfach so. Im Lehrerzimmer gibt es beispielsweise einen Computer an dem man ausdrucken kann (das Papier muss man aber selber mitbringen). Kürzlich habe ich also für eine Klasse ein Arbeitsblatt vorbereitet und wollte das ausdrucken gehen – da war halt der Computer einfach nicht mehr da. Wo ist denn jetzt der wieder hin? Naja, andere Lösung. Internetcafe …. Dort hatten sie zwar einen Drucker, dumm nur, hat der nicht funktioniert :=)

Anderes Beispiel: Silvia und ich wollten ganz bestimmte Dinge einkaufen gehen (grundsätzlich schon mal ein sehr schlechter Plan, weil man nie davon ausgehen kann, dass Supermarkt alles an Lager hat). Zuerst brauchte ich aber Geld. Also sind wir zum ATM gegangen – eine Riesenschlange davor! Ich hatte keine Lust zu warten und meinte zu Silvia, dass es auf dem Weg zum Supermarkt ja noch genügend andere ATMs gibt. Naja, gibt es schon – aber die waren halt alle ausser Betrieb. Also mussten wir zuerst zu Silvia nach Hause, ihren Vorrat anzapfen und konnten erst dann einkaufen gehen. Solche Erlebnisse sind halt einfach sehr zeitaufwändig und ermüdend, aber wir haben ja zum Glück nicht so einen straffen Stundenplan.

Mittlerweile haben wir auch die Discos in Darkhan des Öfteren unsicher gemacht: Die Musik ist zwar jeweils nicht so mein Fall, aber die Mongolen sind solche Stimmungsmacher, da kann man gar nicht anders als mitzutanzen. Ein wenig mühsam wird es manchmal, wenn wir ohne männliche Begleitung unterwegs sind. Grundsätzlich meinen die jungen Mongolen sowieso bei jedem Ausländer, dass er Russe ist. Daher heisst es dann in den Discos auch sehr oft: „He, djewotschka“ (He Mädchen). Wenn man sagt, man sei keine Russin, zeigen sie das Handy auf dem irgendein englischsprechender Kumpel eingetippt hat „Can I have your phone numer?“ Na das ist mal ein Tempo! Aber wenn man ihnen zu verstehen gibt, dass man gerne in Ruhe gelassen werden möchte, dann machen sie das eigentlich auch immer. Auch sonst gibt es einige Unterschiede was die Ausgangskultur in Zürich betrifft. Hier wird entweder Bier oder Wodka getrunken. Etwas anderes gibt es einfach nicht. Als Silvia und ich mal alleine unterwegs waren, haben wir Wodka bestellt, da hat uns der Kellner echt gefragt ob wir die Flasche wollen – ähm, wir sind zu zweit, 50 Gramm reichen! Gibt aber nur 100 Gramm – das ist ein halbes Wasserglass voll – Unglaublich. Kein Wunder müssen alle Bars und Discos um Mitternacht schliessen.

Heute hatte ich mit einer mongolischen Englischlehrerin zusammen wieder eine Stunde in der ersten Klasse – Die Erstklässler sind einfach so süss. Wenn man ins Zimmer kommt, dann kommen schon mal ein paar angerannt und sagen einfach alles was sie schon können. „Hello teacher, my name’s Bat- Erdene, bye, see you“. Bei den Zweitklässlern gestern war es ähnlich. Die sind gerade dabei das lateinische Alphabet zu lernen und können auch schon die ersten Wörter lesen. Denen steht die Freude richtig ins Gesicht geschrieben, wenn sie ein Wort richtig entziffern konnten. Ich find allerdings auch, dass die mongolischen Englischlehrerinnen mit denen ich zusammenarbeite, das sehr gut machen. Es wird viel gesungen und gespielt und nicht nur auswendig gelernt, wie es bei anderen mongolischen Lehrern der Fall ist.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Meine Arbeit


Leider habe ich keine Fotos, die thematisch zu meinem Blogeintrag passen, aber ich wollte euch diese Bilder einfach zeigen- das zweite hier ist von einem unbeschreiblichen Sonnentunergang. So eine rote Sonne habe ich echt noch nie gesehen. Das obere zeigt die Aussicht von einem Aussichtspunkt in Darkhan.

Während Silvia und ich heute während einer Lektion Tränen gelacht haben, hat sie nur so zu mir gemeint: „Heute muss ich eine Rundmail mit dem Thema Meine Arbeit schreiben“ Anstatt einer Rundmail schreibe ich jetzt halt einen Blogeintrag ;) Aber nun von Anfang an: Der Tag hatte eigentlich ganz normal begonnen. Ich hatte meine Lektionen mit meinen Gruppen, die echt gut verliefen. Meine Haare wurden dabei mehrmals angetatscht („teacher, you have blonde hair“) aber das bin ich mittlerweile gewohnt ;) Am Nachmittag hätte ich dann Lektionen für die dritte Schweizer Lehrerin im Bunde übernehmen sollen, da sie im Moment im Westen der Mongolei weilt. Die erste Lektion lief ganz gut, bis 5 Minuten vor Schluss eine deutschsprechende Lehrerin ins Zimmer gelaufen kam und nur so gemeint hat, dass der Stundeplan gewechselt wurde und ich eigentlich nicht diese Klasse hätte unterrichten sollen. Sara, meine Chefin, hatte also wirklich diese Woche (Hallo!!! Wie kann man fünf Wochen nach Schulbeginn den Stundeplan einfach ändern?) die Lektionen umgestellt. Nach dieser Lektion herrschte nicht nur für mich, sondern auch für einige andere Lehrer, die nichts von diesem Wechsel gewusst haben, ein grosses Durcheinander. Die eine Lehrerin, die keine Ahnung hatte, war halt einfach nicht da, also beschlossen Silvia und ich ihre Klasse zu übernehmen. Am Schluss sassen wir also mit 29 Drittklässlern (6 oder 7 Jahre alt) in einem Schulzimmer und mussten uns eine Lektion aus den Fingern saugen, da wir 5 Minuten zuvor noch nicht wussten, dass wir diese Klasse unterrichten müssen. Egal, es hat dann ganz gut geklappt, obwohl es wirklich nicht einfach ist, diese riesen Bande in Schach zu halten, zumal sie noch fast kein Englisch sprechen. Zu viel wurde es aber, als ein Schüler mich gerufen hat „bagscha (meine Lehrerin), chewing gum, chewing gum“. Sein Freund hatte sich allen Ernstes auf einen Kaugummi gesetzt und versuchte diesen nun mit Sorgfalt von seinem Allerwertesten zu kriegen. Ich konnte gar nicht mehr anders als loszulachen und es Silvia zu zeigen. Diese hatte sich dann auch nicht mehr wirklich im Griff, und so kam es, dass wir echt Tränen gelacht haben aufgrund der absurden Situation. Man stelle sich zwei Schweizerinnen, die so gut wie kein mongolisch sprechen mit 29 praktisch nur mongolisch sprechenden Kindern, wovon sich einer noch einen Kaugummi vom Füdli kratzt, vor ;) Es wurde noch besser: Danach gab es an unserer Schule ein Meeting mit allen anderen Englischlehrern des Aimags (Kantons) in dem wir wohnen. Der Musikraum (früher die Turnhalle, aber nicht für Schweizer Verhältinisse) war gerappelt voll. Sara, unsere Chefin, hatte uns gesagt, dass die Veranstaltung um drei, mongolische Zeit halb vier (Sie hat echt gesagt: In Mongolian time, that means 3.30) beginnt. Die meisten Lehrer sind dann so um 4.10 mal eingetrudelt. Naja, für Silvia und mich war es nicht besonders spannend, da 90 Prozent der Veranstaltung auf mongolisch gehalten wurde. Einmal mehr wurden mir dabei die Mentalitätsunterschiede bewusst. Ständig, und damit meine ich alle paar Minuten, hat irgendwo im Saal ein Handy geklingelt. Und man stellt das dann nicht peinlich berührt ab, nein, man nimmt den Anruf entgegen und erledigt sein Telefongespräch, während eine Person da vorne ihren Vortrag hält.

Jaja, so geht’s, immer ist was los ;) Sonst ist aber alles in Ordnung, der Strom ist da, das warme Wasser auch und auch mit dem mongolisch geht’s, wenn auch sehr langsam (es ist einfach eine unglaublich schwierige Sprache), voran.

Übrigens nochmals: Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir Mails schreiben würdet!!! Ich will nicht immer nur von mir erzählen müssen, sondern auch wissen wie es euch geht und was es so für News aus der Schweiz gibt!