Dienstag, 11. Oktober 2011

Erlebnisse aus dem Alltag - Teil 2!


Auf meinem Nachhauseweg. Es ist nur so hell wegen dem Blitz von der Kamera. Normalerweise ist es auf diesem Weg am Abend stockdunkel. Zum Glück kann man hier Feuerzeuge mit intergrierter Taschenlampe kaufen, denn in so ein Loch möchte ich nicht fallen ;)

Mittlerweile bin ich ja schon genug lange da, um mich an gewisse Dinge gewöhnt zu haben. So finde ich es mittlerweile normal, dass man im Treppenhaus damit rechnen muss auf einen Tierknochen zu treten und auch die Tatsache, dass es manchmal halt nur kaltes oder nur heisses oder gar kein Wasser gibt, kann mich auch nicht mehr erschrecken. Sich aufzuregen lohnt sich einfach nicht, es ist halt einfach so. Im Lehrerzimmer gibt es beispielsweise einen Computer an dem man ausdrucken kann (das Papier muss man aber selber mitbringen). Kürzlich habe ich also für eine Klasse ein Arbeitsblatt vorbereitet und wollte das ausdrucken gehen – da war halt der Computer einfach nicht mehr da. Wo ist denn jetzt der wieder hin? Naja, andere Lösung. Internetcafe …. Dort hatten sie zwar einen Drucker, dumm nur, hat der nicht funktioniert :=)

Anderes Beispiel: Silvia und ich wollten ganz bestimmte Dinge einkaufen gehen (grundsätzlich schon mal ein sehr schlechter Plan, weil man nie davon ausgehen kann, dass Supermarkt alles an Lager hat). Zuerst brauchte ich aber Geld. Also sind wir zum ATM gegangen – eine Riesenschlange davor! Ich hatte keine Lust zu warten und meinte zu Silvia, dass es auf dem Weg zum Supermarkt ja noch genügend andere ATMs gibt. Naja, gibt es schon – aber die waren halt alle ausser Betrieb. Also mussten wir zuerst zu Silvia nach Hause, ihren Vorrat anzapfen und konnten erst dann einkaufen gehen. Solche Erlebnisse sind halt einfach sehr zeitaufwändig und ermüdend, aber wir haben ja zum Glück nicht so einen straffen Stundenplan.

Mittlerweile haben wir auch die Discos in Darkhan des Öfteren unsicher gemacht: Die Musik ist zwar jeweils nicht so mein Fall, aber die Mongolen sind solche Stimmungsmacher, da kann man gar nicht anders als mitzutanzen. Ein wenig mühsam wird es manchmal, wenn wir ohne männliche Begleitung unterwegs sind. Grundsätzlich meinen die jungen Mongolen sowieso bei jedem Ausländer, dass er Russe ist. Daher heisst es dann in den Discos auch sehr oft: „He, djewotschka“ (He Mädchen). Wenn man sagt, man sei keine Russin, zeigen sie das Handy auf dem irgendein englischsprechender Kumpel eingetippt hat „Can I have your phone numer?“ Na das ist mal ein Tempo! Aber wenn man ihnen zu verstehen gibt, dass man gerne in Ruhe gelassen werden möchte, dann machen sie das eigentlich auch immer. Auch sonst gibt es einige Unterschiede was die Ausgangskultur in Zürich betrifft. Hier wird entweder Bier oder Wodka getrunken. Etwas anderes gibt es einfach nicht. Als Silvia und ich mal alleine unterwegs waren, haben wir Wodka bestellt, da hat uns der Kellner echt gefragt ob wir die Flasche wollen – ähm, wir sind zu zweit, 50 Gramm reichen! Gibt aber nur 100 Gramm – das ist ein halbes Wasserglass voll – Unglaublich. Kein Wunder müssen alle Bars und Discos um Mitternacht schliessen.

Heute hatte ich mit einer mongolischen Englischlehrerin zusammen wieder eine Stunde in der ersten Klasse – Die Erstklässler sind einfach so süss. Wenn man ins Zimmer kommt, dann kommen schon mal ein paar angerannt und sagen einfach alles was sie schon können. „Hello teacher, my name’s Bat- Erdene, bye, see you“. Bei den Zweitklässlern gestern war es ähnlich. Die sind gerade dabei das lateinische Alphabet zu lernen und können auch schon die ersten Wörter lesen. Denen steht die Freude richtig ins Gesicht geschrieben, wenn sie ein Wort richtig entziffern konnten. Ich find allerdings auch, dass die mongolischen Englischlehrerinnen mit denen ich zusammenarbeite, das sehr gut machen. Es wird viel gesungen und gespielt und nicht nur auswendig gelernt, wie es bei anderen mongolischen Lehrern der Fall ist.

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