Sonntag, 16. Oktober 2011

Reiten (und herunterfallen)

Und los gehts!

Über Stock und Stein und durch den Wald :)

Der Fluss Selenge

Mein grosses Pferd


Dort wo die vielen Bäume sind beginnt Russland














Die 'Fähre' über den Fluss (kein Witz)



Nein, keine Angst, ich bin nicht vom Pferd herunter gefallen, aber im Mongolischen bedeutet das Verb für reiten auch gleich herunterfallen ;) Nachdem wir (das heisst drei Schweizer, zwei Deutsche und ein Japaner ;)) an den letzten vier Wochenenden schon reiten gehen wollte, es aber aus irgendwelchen Gründen dann aber nie geklappt hat, konnten wir heute Morgen endlich aufbrechen. Das Ziel war die Stadt Sukhbaatar, ganz im Norden der Mongolei, nahe der russischen Grenze. Ramona hatte eigentlich zwei Taxis für um zehn bestellt, als die dann um halb elf immer noch nicht da waren, hat es uns gereicht und wir haben ein anderes Taxi genommen und sind damit zu Markt gefahren, weil es dort auch Taxis gibt, die nach Sukhbaatar fahren. Nach gut eineinhalb Stunden sind wir dann bei Bairaa, unserem Guide und Horseman angekommen. Ich habe mir im Vorherein ja überlegt, dass es nicht so schlimm ist von einem mongolischen Pferd zu fallen, da die ja allesamt ziemlich klein sind. Falsch gedacht - denn als Rita dem Guide gesagt hat, dass ich gerne ein ruhiges Pferd hätte, hat er mir das Grösste von allen gebracht. Ich muss aber sagen, dass es wirklich ein sehr ruhiges Pferd war, manchmal schon fast zu ruhig – ich war meistens die Letzte – aber lieber so als umgekehrt ;) Die Sättel sind leider ziemlich alt, so auch meiner; ich konnte schon nach wenigen Minuten die Eisenstangen im Sattel spüren. Das ist jetzt auch der Grund warum ich diesen Blogeintrag liegend auf dem Bett schreibe und nicht wie üblich auf dem Stuhl sitzend am Schreibtisch ;) Das war aber auch wirklich der einzige Negativpunkt. Ansonsten war es einfach traumhaft. Wir sind gut fünf Stunden geritten, mit zwei kurzen Pausen zwischendurch. Zuerst sind wir in den Norden, nahe zur russischen Grenzen geritten und dann wieder Richtung Süden, an eine Stelle wo der Fluss Orkhon in den Fluss Selenge fliesst. Der Selenge fliesst dann weiter nach Norden in den Baikalsee. Um an diese Schnittstelle zu gelangen mussten wir die Pferde zurücklassen und eine Weile den Eisenbahnschienen entlanglaufen. Auf genau diesen Schienen fährt auch die Transsibirische Eisenbahn durch – Gänsehaut pur. Überhaupt war die Landschaft einfach einmal mehr atemberaubend. Und wir sind halt nur selten irgendwelchen Leuten begegnet, erst recht keinen Touristen …. traumhaft. Ich hatte übrigens noch ein lustiges Erlebnis. Unser Picknick hatten wir auf einem Aussichtspunkt gemacht, wo auch ein paar Mongolen waren. Da ist doch eine alte adrette Dame auf mich zumarschiert, hat irgendetwas von ‚Amerik‘ gesprochen, sich neben mich gesetzt und ihren Sohn aufgefordert ein Foto von uns zwei zu machen – ich war ganz schön perplex ;) Nach dem Reiten durften wir einmal mehr die mongolische Gastfreundschaft geniessen. Bairaa, der Guide, hat uns alle zu sich nach Hause eingeladen. Da grad Stromausfall herrschte, war es dank der Kerze in der kleinen Küche sehr gemütlich. Seine Frau hat natürlich sofort Tee gemacht und uns alles Mögliche aufgetischt. Natürlich gab‘s auch wieder Schafseintopf, worüber ich nicht sonderlich begeistert war, aber dieser war gesalzen und hat daher ganz gut geschmeckt!

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