Donnerstag, 29. September 2011

Erster Schnee

Darkhan mit Schnee

Ein bisschen Heimat in der Ferne. Silvia kocht Rösti, nachdem der Herd endlich wieder funktioneren kann ;)

Die Aussicht von meinem Balkon

Kein besonders schöner Anblick; Kühe bedienen sich an der Müllhalde




Das Haus in dem ich jetzt wohne. Die Wohnung befindet sich bei der mittleren Türe im ersten Stock rechts

Was mir hier ja wirklich gut gefällt, ist das immer etwas Unvorhergesehenes passieren kann und es eigentlich nie langweilig wird. So kam es, dass es in der Nacht auf heute (Mittwoch) ziemlich gestürmt und geschneit hat. Geschneit hat es ja schon zuvor, aber dieses Mal ist der Schnee auch liegen geblieben. Der nächtliche Sturm hatte zur Folge, dass es heute Morgen als ich aufgestanden bin, keinen Strom hatte. Da das Bad kein Fenster hat, musste ich also ernsthaft mit der Stirnlampe auf dem Kopf duschen gehen. In der Schule hatte es natürlich wie in der ganzen Stadt auch keinen Strom. Sara, meine Chefin hat mir dann auch noch mitgeteilt, dass der Stromausfall möglicherweise zwei bis drei Tage dauern kann und dass ich auch noch Wasser in Kanister füllen soll, da sie wohl das Wasser abstellen werden (wieso weiss niemand so genau ;)) Nach der Schule wollten Silvia und Ich dann noch Lebensmittel einkaufen gehen, die man nicht kochen muss, da wir ja mangels Strom nicht kochen können. Natürlich hatte der Supermarkt aber geschlossen, da ja die Kassen nicht funktionieren konnten. Also bin ich halt wieder nach Hause getrottet und siehe da, es gab Licht, ergo auch Strom. Voller Vorfreude habe ich also die Pfanne bereitgestellt um Pasta zu kochen aber es kam kein Wasser. Zum Glück hat Andrea, meine Mitbewohnerin, in weiser Voraussicht am frühen Nachmittag noch ein paar Eimer mit Wasser gefüllt, sodass wir immerhin die Toilette spülen und die Hände waschen konnten. Zudem läuft auch die Heizung in der Wohnung nicht mehr, sodass es bei den kalten Aussentemperaturen auch in der Wohnung nicht mehr allzu warm ist. Aber der Strom läuft wieder. Man merkt erst für was man alles Strom braucht, wenn man keinen mehr hat!

Update: Mittlerweileläuft die Heizung und auch das Wasser wieder, allerdings nur Kaltes ;)

Montag, 26. September 2011

Teacher, Teacher!!!

Die Gruppe 5-III
Meine vierte Klasse (also nur die Hälfte. Für meinen Englischunterricht wird sie in zwei Gruppen aufgeteilt. In dieser Gruppe sind es jedoch schon 16 Schüler)

Tserentogtokh, english name: Josh, ist gerade dabei ein Verb mit dessen Vergangenheitsform zu verbinden. Leider ist die Höhe der Wandtafel nicht verstellbar ;)

Immer noch die vierte Klasse; man sieht wie aufmerksam alle sind ;)


In der Bibliothek; die blonde Dame ist Rita, bei der ich in den ersten vier Wochen gewohnt habe. In der Bibliothek funktioniert die Heizung leider nicht, daher ist es jetzt schon ziemlich kalt.

Das ist gerade mal die vierte Woche, in der ich am Unterrichten bin, aber ich könnte schon Seiten füllen mit amüsanten Erlebnissen. Aber ich sollte vielleicht von vorne beginnen. Die Schule an der ich unterrichte, ist eigentlich eine Privatschule. Das heisst die Schüler kommen alle aus besserem Hause; viele Eltern arbeiten im Ausland, weshalb die Kinder oft bei ihren Grosseltern aufwachsen. Die Schule wird zudem mit materiellen Spenden (Schulbänken, Papier, Lehrmittel und sonstigen Büchern) aus der Schweiz und vom deutschen Goethe-Institut unterstützt. Ich hab mich auch schon gefragt, ob es überhaupt Sinn macht an einer Privatschule zu unterrichten (aber da ich ja eigentlich nicht mal eine Lehrerin bin, sollte ich aufhören mir solche Fragen zu stellen ;)) Naja, auf jeden Fall denke ich mittlerweile schon, dass ich etwas „gschids“ dazu beitragen kann. Zum einen ist unser Englisch (also das der ausländischen Lehrer) halt doch ein bisschen besser. Unser Akzent ist weniger deutlich und vermutlich sind wir es uns in Europa (oder von unseren Reisen her) gewohnt, Englisch zu sprechen und sprechen daher einfach auch fliessender. Zum anderen ist es so, dass die meisten mongolischen Lehrer einen völlig anderen Unterrichtstil haben, als wir es uns gewohnt sind. Die Schüler müssen so gut wie immer still an ihren Bänken sitzen und abschreiben. Interaktive Formen wie Dialoge schreiben und aufführen oder Fragen individuell beantworten, kennen sie kaum. Diese Disziplin fehlt bei uns ausländischen Lehrern, weil die Schüler genau wissen, dass wir nicht auf die gleichen Methoden wie die mongolischen Lehrer zurückgreifen. Das führt dazu, dass gewisse Schüler uns ein bisschen auf der Nase rumtanzen. Im Grossen und Ganzen funktioniert es – für mich – aber ganz gut. Ich habe neun eigene Gruppen, die ich jeweils eine oder zwei Lektionen pro Woche unterrichte. Zusätzlich bin ich noch in vier Lektionen bei einer mongolischen Lehrerin zum sogenannten Team-Teaching. Dieses findet nur in ersten und zweiten Klassen statt. Diese Stufen als ausländischer Lehrer alleine zu unterrichten wäre einfach zu schwierig, da die Knirpse halt noch gar kein Englisch sprechen. Aber mit einer mongolischen Lehrerin zusammen funktioniert das ganz gut. Ich bin halt vor allem dazu da, um den Schülern die richtige Aussprache beizubringen. Bei den älteren Stufen läuft‘s ein bisschen anders. Alle Schüler einer Stufe werden in Niveaugruppen eingeteilt. Das führt dazu, dass ich nicht Klassen, sondern Niveaugruppen unterrichte. Von der fünften Stufe unterrichte ich zum Beispiel die Gruppen III und IV. Die haben ein relativ hohes Niveau und sprechen teilweise schon sehr gut. Von der achten Stufe unterrichte ich jedoch die Gruppe I, die ziemlich schlecht ist. Das kommt daher, dass hier die Schulen sehr schnell gewechselt werden können und viele Schüler dann ohne Englischkenntnisse an dieser Schule einsteigen. Ich denke aber, dass die Schüler uns ausländischen Lehrer sehr gerne mögen, weil wir eben genau einen anderen Unterricht machen wie die mongolischen Lehrer und manchmal vielleicht auch ein wenig mehr Menschlichkeit an den Tag legen. Letze Woche als die Viertklässler gesehen haben, dass ich ins Zimmer laufe, sind ein paar Schüler rumgehüpft und haben richtig Freude gehabt, dass sie jetzt bei mir Unterricht haben. Oder wenn wir durchs Schulhaus laufen, dann ruft es von allen Seiten ‚hey Teacher‘. Auch wenn wir sonst in Darkhan unterwegs sind oder einkaufen gehen dann tönt es ab und zu ‚hey Elli-Teacher!!!‘. Besonders Freude haben die Schüler wenn sie an der Wandtafel etwas schreiben oder zeichnen dürfen. Dann wollen alle unbedingt an die Reihe kommen und rufen ‚Teacher, Teacher, I know, I know‘ und können sich kaum mehr auf den Stühlen halten (Ich höre mittlerweile auch schon auf das mongolische Wort für Lehrer; bagsch!)

Manchmal muss ich halt auch echt schmunzeln. Zum Beispiel hatte ich eine Team-Teaching Stunde mit einer mongolischen Englischlehrerin, die halt fast kein Englisch spricht. Sie hatte natürlich nichts vorbereitet, also habe ich mit den Schülern ein paar Vokabeln gelernt. Währenddessen hat sie in einer Seelenruhe neben mir gesessen und SMS geschrieben. Oder in den ersten zwei Wochen habe ich mich immer gewundert, weil die Schulglocke überhaupt nicht mit meiner Uhr übereinzustimmen schien. Mal hat die Schulglocke früher geläutet mal ein bisschen später. Irgendwann habe ich dann bemerkt, dass der Wachmann der Schule, der stets beim Eingang sitzt, immer wenn Pause ist auf einen Knopf drückt. Das heisst die Glocke erklingt nicht automatisch, sondern wird manuell gedrückt. Und manchmal vergisst der liebe Wachmann halt die Zeit und dann kann die Lektion auch ein paar Minuten länger dauern ;) Eine weitere Besonderheit sind die Namen der Schüler. Da die mongolischen Namen, z.B. Munhzul, Tsengeg, Zanabazar, Khishigee oder Nandintsetseg, für uns Westler leider nicht aussprechbar sind, bekommen die Schüler in ihrem ersten Schuljahr für den Englischunterricht einen englischen Namen. Ich habe in meinen Gruppen diverse Susan, Amy, George, Bob, Bruce, Harry, Alisa, Anna, Sara, Toms und Alex.

Samstag, 24. September 2011

Wandern

Herbst in der Mongolei

Seit Tagen ist es nun schon unglaublich schönes Wetter. Immer so um die 25 Grad und strahlend blauer Himmel (ich habe soeben den Wetterbericht angeschaut, der sagt für nächste Woche 2 Grad und Schnee an!!!!).
Da die meisten unserer Kollegen dieses Wochenede an irgendwelchen Tagungen oder Exkursionen waren, haben Silvia und ich beschlossen das Wetter zu geniessen und ein bisschen wandern zu gehen. Ziel war einer der Friedhöfe von Darkhan, der, wenn man direkt läuft, zu Fuss etwa eine Stunde von der Stadt entfernt liegt.
Wir haben aber den Umweg über die Hügelketten genommen und weil die Natur so unglaublich beeindruckend war, sind wir von Hügelspitze zu Hügelspitze gewandert und waren am Schluss gut sechs Stunden unterwegs. Wir haben wirklich stundelang keine andere Person gesehen oder sonst irgendetwas, was an Zivilisation erinnern könnte, sondern sind einfach durch diese endlose weite gewandert und haben die Landschaft und das tolle Wetter genossen. Ich hoffe die Fotos können einen Eindruck von dieser traumhaften Landschaft vermitteln.










Der kleine Punkt dort oben, das bin ich ;)



Der Friedhof. Er ist allerdings viel viel grösser als es auf dem Foto den Eindruck macht. Es gibt auch einen Teil in dem sich die Gräber der Kasachen (Muslime) befinden und einen Teil in dem man nur Gräber von Russen findet

Ein typisch mongolisches Dorf. Dieses gehört aber noch zu Darkhan und ist etwa eine halbe Stunde zu Fuss von der Stadt entfernt. Silvia und ich hatten noch eine unschöne Begegung mit einem riesigen wolfsähnlichen Hund, der sein Haus nur allzu gut verteidigt hat. Zum Glück hatte mir Anhaa als ich bei ihr auf dem Land war, erklärt wie man mongolische Hunde vertreiben muss.


Donnerstag, 22. September 2011



Im Hintergrund sieht man Alt-Darkhan. Da es am Tag zwar noch schön warm, in der Nacht aber schon ziemlich kalt ist, wird in den Jurten schon geheizt (entweder mit getrocknetem Kuh- oder Pferdemist oder mit Kohle). Das führt dazu, dass der Smog über Alt-Darkhan schon deutlich erkennbar ist.
Das Industriegebiet von Darkhan. Die Russen haben die Stadt so gebaut, dass der Industrieteil hinter einer Hügelkette versteckt ist, was die Bewohner super finden, da es deshalb nicht so versmogt ist wie in UB. Gelegentlich sieht man den Raum aber ziemlich deutlich hinter den Hügeln hervoziehen.

Silvia und Ich geniessen Darkhan by Night. Für den Abstieg vom Hügel brauchten wir allerdings dann die Stirnlampen!

Lovely Darkhan. Die Umgbegung ist einfach traumhaft



Wir ausländischen Lehrer haben Luxus immer schon ab Donnerstagnachmittag Wochenende zu haben. Diese war ja bereits die dritte Woche, in der wir unterrichtet haben und wir scheinen uns mittlerweile daran gewöhnt zu haben, denn heute war es der erste Donnerstagnachmittag an dem wir nach der Schule nicht todmüde ins Bett gefallen sind ;) Da ich gestern endlich umziehen konnte, musste ich heute Nachmittag noch einige Dinge einkaufen – ich wohne jetzt bei einer Deutschen, Andrea, die an der gleichen Schule wie ich Deutsch unterrichtet und die schon seit sieben Jahren hier ist – jetzt habe ich endlich mein eigenes Zimmer, das dazu auch wirklich sehr schön ist. Ich habe mir dann gestern zur Feier des Tages noch ein Kamelhaarduvet (sehr empfehlenswert) und ein Bettbezug dazu gekauft und musste das erste Mal seit vier Wochen nicht mehr im Schlafsack schlafen! Hier lernt man ja wirklich sich an kleinen Dingen zu erfreuen! Auf jeden Fall sind Silvia und ich dann heute Nachmittag zusammen in die Markthalle geschlendert und haben dort mongolisches Gemüse (viel billiger als das aus China importierte) gekauft. Für drei Zwiebeln, einen ganzen Kohl und eine Handvoll Karotten habe ich 50 Rappen bezahlt – ich habe im Internet ja so eine tolle Umrechnungspage gefunden – immer im Kopf auszurechnen ist mir einfach zu mühsam ;) Gestern im Restaurant habe ich für meinen Teller Spaghetti und die Cola 2 Franken bezahlt. Die Preise relativieren sich jedoch wenn man bedenkt wie viel (oder besser wie wenig) wir verdienen. Und ‚Luxusartikel‘ wie Kleider sind hier verhältnismässig sehr teuer. Da fallen die umgerechnet 17 Franken für die Stiefel schon ins Gewicht. Aber ich darf mich ja nun überhaupt nicht beklagen, ich habe immer noch ein Schweizer Bankkonto auf das ich in der Not zurückgreifen kann, während die meisten Mongolen wirklich ums Überleben kämpfen. Silvia, Rita und Ich hatten auch wirklich ein schlechtes Gewissen, weil wir uns ständig beklagt haben, dass wir zu dritt in einer 2-Zimmer Wohnung leben müssen, während es hier üblich ist, dass vier Personen in einer Einzimmerwohnung wohnen.

Nun ja, auf jeden Fall sind wir halt doch noch so westlich und beanspruchen ein Zimmer für uns allein. Nach mehrfachem Nachfragen unsererseits (und mehrfachem ‚margasch‘ (morgen!) seitens der mongolischen Verantwortlichen) hat es nun also mit dreiwöchiger Verspätung endlich geklappt! Weil wir drei, also Rita, Silvia und Ich, in unserer ‚Zwangs-WG‘ ja wirklich eine tolle Zeit gehabt haben, haben wir dann gestern noch einmal zusammen gegessen. Irgendwie haben wir dann alle von unseren ersten Eindrücken hier in der Mongolei erzählt und wie wir das Alles erlebt haben. Wir haben festgestellt, dass im Vorfeld in der Schweiz viele Leute gesagt haben, dass sie es toll fänden, was wir machen, aber sie selbst den Mut nicht hätten. Für mich, und ich glaub auch für die anderen Zwei, hatte das aber nicht viel mit Mut zu tun. Ich hatte ehrlich gesagt einfach genug von der Schweiz. Vielleicht hatte ich einfach zu viel in einem gewissen Lebensmittelgeschäft gearbeitet, in dem man sehr viel mit unglaublich unzufriedenen Kunden zu tun hatte, die Probleme beschwörten, die eigentlich keine Probleme sind und die es – so denke ich – nur in der Schweiz geben kann, weil es vielen Leuten dort einfach (zu) gut geht. Auf jeden Fall war auch ich oft unzufrieden und hab ich mich ab Dingen aufgeregt, die es nicht wert waren. Kurzum, die Reise in die Mongolei war für mich nicht eine Frage des Mutes, sondern des Wunsches, dem Trott der Schweiz zu entfliehen und einfach mehr von der Welt zu sehen. Als ich dann aber in der Mongolei angekommen bin und die Dinge auch wirklich erlebt habe, habe ich schon manchmal daran gedacht, dass es vielleicht doch ein bisschen Mut braucht. Wenn mir jemand, bevor ich in die Mongolei gekommen bin, erzählt hätte, was ich allein in der ersten Woche schon alles erleben würde, dann hätte ich dem nie und nimmer geglaubt. Der Punkt – meiner Meinung nach – ist einfach: Wenn man so etwas macht, dann kann man gar nicht zurück und die Neugier ist ja dann doch meistens stärker. Man muss es so nehmen wie’s kommt und am Ende kommt’s ja dann doch immer (oder meistens) gut. Ich habe in UB im Hostel eine Österreicherin kennen gelernt, die über zwei Wochen lang mit Nomaden unterwegs war. Das Problem war, dass sie sich mit niemandem verständigen konnte, weil von den Nomaden in den Steppen natürlich niemand Englisch spricht. Sie konnte sich auch nur spärlich waschen, weil’s halt keine Dusche gibt und sie ass halt nur Fleisch die ganze Zeit, weil’s nichts anderes gab. Sie hatte mir dann schon erzählt, dass sie ziemlich an ihre Grenzen gekommen ist, aber sie hätte halt gar nicht weggekonnt, weil sie eh niemand verstehen konnte und weil es sowieso einige Zeit gedauert hätte bis sie den Rückweg organisiert gehabt hätte. Was ich damit sagen wollte ist , dass es zwar vielleicht ein bisschen Mut (aber was ist eigentlich Mut? und ist das nicht sehr subjektiv?) braucht, aber eher Neugier und Durchhaltewillen – und ich bin überzeugt davon, dass man dafür mit unglaublichen Erfahrungen belohnt wird.

Hilfe, jetzt bin ich abgeschweift. Ich wollte ja eigentlich noch erzählen, was wir heute noch gemacht haben, da wir ja nicht schlafen mussten, weil uns die kleinen Racker nicht mehr allzu sehr stressen ;) Da Rita noch zwei Freundinnen aus der Schweiz zu Besuch hat, haben wir gegen Abend noch einen wunderschönen Spaziergang auf einen der Hügel gemacht und bei einer Dose mongolischem Bier (sehr lecker) den Sonnenuntergang genossen – Traumhaft!

P.S: Was ich schon länger anmerken wollte: Ich freue mich wirklich sehr wenn ihr den Blog liest, aber noch viel mehr würde ich mich freuen, wenn ihr mir Mails schreiben (oder mich per Skype anrufen) würdet. Ich will ja auch wissen wie’s bei euch so läuft!!!!

Montag, 19. September 2011

Erlebnisse aus dem Alltag - Teil 1!

Blick auf Downtown Darkhan ;) Das weisse Hochhaus ist der ganze Stolz der Stadt, da es für lange Zeit das höchste Gebäude der Mongolei war!

Das Villenviertel der Stadt

Es ist ganz normal, wenn Kühe auf der Strasse herumlaufen und die Blätter von den Bäumen knabbern. Wie diese Kuh (am rechten Bildrand etwa in der Mitte) aber durch die blaue Drehtüre in den Park gekommen ist, bleibt mir ein Rätsel

Eisenbahnstrecke von Darkhan. Hier fährt auch die Transibirische Eisenbahn durch


Good news first: die Heizung läuft! Nachdem es letzte Woche schon ziemlich kalt war, um die 5 Grad, und bereits erste Schneeflocken (allerdings nur sehr kurz) gefallen sind, wurde die Heizung am Sonntag in unserer Wohnung endlich angemacht – Die Heizungen sind hier nicht individuell einstellbar, sondern werden um Mitte September in allen Wohnungen mehr oder weniger gleichzeitig angestellt. Am Wochenende war es draussen allerdings schon wieder ziemlich warm und man konnte es in der Wohnung, auch ohne dass man zwei Pullover tragen muss, gut aushalten. Da der Winter aber bestimmt kommen wird, ist der Gedanke an eine funktionierende Heizung sehr tröstlich.

Mittlerweile haben wir in der Wohnung (in der ich ja eigentlich nur eine Nacht hätte schlafen sollen, und dann zur Andrea, einer Deutschen, hätte ziehen sollen – bin jetzt aber doch seit drei Wochen hier!) einige Mängel festgestellt. Gestern ist zum Beispiel ein bisschen Verputz von der Decke abgebröckelt- Zum Glück sass gerade niemand da, denn unter dem Riss an der Decke steht nämlich der Esstisch ;)

So nun aber zum eigentlichen Thema. Obwohl ich ja erst vier Wochen in der Mongolei bin, hab ich doch schon so allerhand Kurioses im Alltag erlebt. Da bestimmt noch viel mehr folgen wird, ist das nur der erste Teil!

Heute hatte Rita, die Schweizerin bei der ich wohne, Besuch von einem befreundeten mongolischen Ehepaar bekommen. Was haben die als Gastgeschenk mitgebracht? Natürlich ein halbes Schaf (also schon tot, aber noch am Stück ;)) Nun ja, die arme Rita musste das dann weiter zerteilen und jetzt ist das Gefrierfach voll mit Schafsfleisch!

Mongolen können sich ja Ferien nicht in unserem Sinne leisten. Wenn sie aber mal Erholung brauchen, dann gehen sie ins Krankenhaus bleiben dort für ein paar Tage oder auch zwei Wochen -wohnen also praktisch dort - und lassen sich täglich eine Vitamininfusion geben. So kommen auch sie zu wieder zu Kräften.

Vor zwei Wochen, am ersten Schultag an dem auch unterrichtet wurde, wollten alle Englisch- und Deutschlehrerinnen zusammen essen gehen. So sind wir dann auch in ein Restaurant und wollten uns auch schon setzen, als man uns mitgeteilt hat, dass es schwierig werden könnte etwas zu bestellen, da sie im Moment kein fliessendes Wasser haben!

Da Darkhan nun wahrlich keine Touristenhochburg ist, sind sich die Leute europäische Gesichter nicht so gewohnt und teilweise werden wir also wirklich ziemlich angestarrt. Mein Vorteil scheint zu sein, dass die Leute oft denken, dass ich Russin bin und mich deshalb auf Russisch ansprechen (also auch nur die älteren Leute, die noch Russisch sprechen können). Zumindest auf dem Markt ist das von Vorteil, so kann ich immerhin fragen, wieviel was kostet.

Um dem Alkoholismus vorzubeugen, gibt es in der Mongolei jeden Monat einen Tag (in Darkhan ist es immer am 17. des jeweiligen Monats – In anderen Städten an anderen Tagen), an dem weder in den Supermärkten Alkohol gekauft werden kann, noch in den Bars oder Restaurants Alkohol ausgeschenkt wird. In den Geschäften werden die Regale mit Alkohol, und das sind nicht wenige dann einfach abgesperrt. Ob dieser eine Tag dem Alkoholproblem in der Mongolei entgegenwirkt wag ich zu bezweifeln …..

Von der Schule gibt es natürlich auch ganz viel zu erzählen aber das dann nächstes Mal!