Darkhan und erster Schultag

Die Gemüsehalle auf dem Schwarzmarkt (Foto von Silvia, ich hatte meine Kamera leider nicht dabei)

Transportmöglichkeit auf dem Schwarzmarkt (Foto von Silvia)

Fleischhalle auf dem Schwarzmarkt (Foto von Silvia)

Erstklässer am ersten Schultag


Zwei Schülerinnen singen ein Lied

Der Buddha in Darkhan

Blick auf Alt-Darkhan

Freizeitpark

Blick auf Darkhan von einem der umliegenden Hügel

Neu-Darkhan

Die erste Woche in Darkhan haben wir damit verbracht die Stadt kennen zu lernen. Zum Glück hatten wir Rita, die uns alle wichtigen Orte (ok, allzu viele sind das nicht ;)) und natürlich die Schule gezeigt hat. Dort haben wir uns Sara, der Leiterin des Englischdepartements, und dem Direktor der Schule vorgestellt. In der Schule waren die Lehrer und Schüler gerade dabei das Schulhaus zu putzen (!). Dummerweise gab es in jenen Tagen aber kein fliessend Wasser in der Schule. Also musste dieses in Eimern und Petflaschen von den umliegenden Wohnungen herbei geschafft werden.

An jenem Donnerstag (1. September) war dann auch der erste Schultag – eine Riesensache in der Mongolei. Vor der Schule wurde eine Bühne aufgestellt und wir ausländischen Lehrer (drei Schweizer, ein Australier, eine Philippinin und ein Japaner) mussten uns in die erste (von zwei, alle anderen mussten stehen) Stuhlreihen setzen und dann musste ein Lehrer nach dem anderen aus einer kleinen Schüssel Airag, gegorene Stutenmilch, trinken – Hmmmm! Nach der Nationalhymne und diversen anderen Darbietungen mussten wir auf die Bühne und eine kleine Rede auf Englisch halten, die dann auch gleich von den besten Englischschülern übersetzt wurde. Dann liefen ein Paar Schüler eine Runde und klingelten dabei mit einer Glocke und läuteten somit das neue Schuljahr ein. Dann mussten sich die Erstklässler versammeln und wir bekamen von den Schülern noch herrlich kitschige Blumen geschenkt und schon war der ganze Spuck vorbei. Es war aber wirklich interessant das mal erleben zu können und die Kinder waren auch einfach zu süss in ihren hübschen Kleidern und Anzügen (mittlerweile habe ich gemerkt, dass die immer so adrett angezogen zur Schule kommen ;)) Der Schulbetrieb hat dann aber erst am folgenden Montag so richtig begonnen.

Über Darkhan gibt es nicht allzu viel zu berichten. Obwohl es die zweit- oder drittgrösste Stadt ist (je nach Zahlen ;)) mutet es eher wie ein Dorf an und hat so gut wie keinen Tourismus. Wir wohnen in Neu-Darkhan, das hauptsächlich aus Plattenbauten und Backsteinhäusern besteht. Hier gibt es auch einige Restaurants, Bars und Discos, die aber alle nur bis 12 Uhr geöffnet haben. Dann gibt es auch noch einen grossen Supermarkt, Nomin, und viele andere kleine Lädelchen mit Lebensmitteln. Es gibt auch noch so eine Art Markthalle in der man Kleider, Schuhe und sonst noch so einiges kaufen kann. Alles in allem ist es aber wirklich sehr überschaubar, was auch seine Vorteile hat, weil wir zur Schule gerade mal fünf Minuten laufen müssen. Und auch die anderen Ausländer, mit denen wir in Kontakt stehen, wohnen in gehweite. Nach Alt-Darkhan kommt man mit dem Mikrotaxi, welches man einfach am Strassenrand anhalten kann. In diesem Teil der Stadt war ich bisher nur einmal um auf den Schwarzmarkt zu gehen. Der Besuch in der dortigen Fleischhalle hat meinen Magen erneut strapaziert, war aber einmal mehr eine Erfahrung ;) Eine weitere kulturelle Neuheit war das Bärenfett, das uns ein alter Mann verkaufen wollte oder die verschiedenen Einzelteile, die man kaufen kann, um sich eine Jurte zu bauen. Einige Sachen, auch Lebensmittel, gibt es in Darkhan jedoch nicht zu kaufen – z.B. einigermassen guten Käse – dafür muss man dann schon nach UB. Was im Moment auch noch stört ist die Tatsache, dass wir am Morgen jeweils nur eiskaltes Wasser haben – ist wirklich nicht so toll, weil die Temperaturen halt doch schon ziemlich kalt sind. Und oftmals hat das Wasser auch eine deutliche braune Färbung. Aber sonst gefällt es mir hier in Darkhan wirklich sehr gut. Auch die Landschaft rundherum ist wunderschön – wie gemacht für Spaziergänge!