Freitag, 9. September 2011

Moskau, Moskau, .......

Ich habe mit ja sehr lange überlegt, wie genau ich in die Mongolei fliegen soll. Trotz einigen Vorbehalten habe ich mich dann doch für den Flug mit Aeroflot entschieden, nicht zuletzt weil es mit insgesamt 9h Reisezeit einfach die schnellste Verbindung war. Tja, häsch gseh, müsste man sagen. Denn ich kam genau 24 Stunden später als geplant in der Mongolei an. Nach dreistündigem Flug sind wir gut in Moskau angekommen, allerdings mit 20 min Verspätung. Wir hätten allerdings immer noch 50 min zum Umsteigen gehabt. Also habe ich mich beeilt und versucht so schnell wie möglich zum Transferdeck zu kommen. Die Dame dort hat den Passagieren vor mir, die nach Korea und weiss ich wohin mussten, alles schön in Ruhe erklärt. Irgendwann wurde ich dann doch ein bisschen nervös, erst recht als die Dame dann plötzlich schrie: „All passengers to Ulanbataar, please go to the side“- Scheisse!!!! Am Schluss waren wir dann ein Grüppchen von 7 Personen, 6 Schweizern und einer Mongolin, die da warten mussten, während uns schmerzlich bewusst wurde, dass wir unseren Flieger verpassen würden. Irgendwann kam dann auch die Dame hinter dem Schalter hervor- „You can’t fly to Ulanbataar, we will bring you to chotel (man muss sich vorstellen, dass die Dame mit sehr starkem russischen Akzent gesprochen hat ;)). Ohne auch die kleinste Entschuldigung teilte sie uns also wirklich mit, dass wir erst 24h später mit diesem Flug weiterfliegen konnten. Zum Glück konnte ich die zwei Personen, die mich am nächsten Morgen in UB hätten abholen sollen, erreichen und ihnen mitteilen, dass ich noch nicht am nächsten Morgen ankommen würde. Nach ungefähr vierzig Minuten warten kam dann eine andere Frau, die natürlich unsere Pässe kontrolliert hat und nach gefühlten weiteren 10 Passkontrollen und vielem Warten, wurden wir über einen Hinterausgangs des Flughafens in einen kleinen Minibus verfrachtet und zum wenigen Minuten entfernten Novotel verfrachtet. Dort mussten wir uns in zweier Grüppchen aufteilen, ich habe mich mit Saruul, der Mongolin zusammen getan. Sie konnte kein Englisch, dafür aber ein wenig russisch – so konnten wir uns doch ein bisschen verstehen. Dann wurden wir, gut bewacht von zwei Securitas, in den dritten Stock – Visafreie Zone – gebracht. Und diese Etage durften wir von da an ohne Securitas auch nicht mehr verlassen. Mittlerweile war es auch schon 9 Uhr abends und wir waren alle doch schon ziemlich hungrig, nicht zuletzt weil das Essen von Zürich nach Moskau nicht wirklich gut geschmeckt hat. Also hab ich mal bei der Rezeption angerufen und angemerkt, dass wir visalosen Personen aus dem dritten Stock hungrig seien. Die Dame am Telefon war natürlich extrem freundlich und hat gemeint sie müsse das erst einmal mit Aeroflot abchecken, ob wir überhaupt ein Essen zugute haben. Sie rufe zurück – wer den russischen Service kennt, kann sich natürlich gut vorstellen, dass sie nicht zurück gerufen hat. Also habe ich eine halbe Stunde nochmal angerufen (We call if diner’s ready – immerhin ;)). In der Zwischenzeit habe ich die Regeln für die Visafreien Personen gelesen: dritter Stock nicht verlassen; eine Stunde Zeit für Mahlzeiten, am Anfang jeder Stunde 5 Min Zeit zum Rauchen (Diese Regel wurde allerdings nicht befolgt. Als Saruul einer der Securitas gefragt hat, ob er mit ihr nach draussen kommen würde, weil sie dringend eine rauchen muss, hat er nur gemeint, sie solle doch auf der Zimmertoilette rauchen (dort war allerdings ein dickes Rauchverbotszeichen)- das machen alle Russen so- AHA!) Einer der Securitas hat mal gehört, dass ich mit Saruul russisch gesprochen habe, dann hat er so gemeint ‚Ah, du sprichst russisch, dass ist immer sehr gut‘ – Ein Tagesvisa wäre noch viel besser!!!!! ;) Die Securitas konnten ja überhaupt kein Englisch. Das Einzige was sie wussten war: „No- no visa“, wenn wir fragten, ob wir nicht wenigstens für 5 min an die frische Luft dürfen. Um halb 11 bekamen wir dann ein Telefon, dass wir jetzt essen gehen könnten. So wurden wir – von Securitas begleitet ins Erdgeschoss gebracht und dort in einen speziellen Raum geführt, in dem unser Essen bereit stand (Und ein Securitas vor der Türe stand und alle 10 min gefragt hat, ob wir endlich fertig seien) Naja, das Essen hatte etwa die Qualität des Essens im Flugzeug – Aus dem Alter in dem ich Pasta mit Ketchup gegessen habe, bin auch ich mittlerweile raus ;) Am nächsten Tag ging es dann so weiter, immerhin gab es wirklich Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Und zum Glück gab es im Zimmer einen Fernseher mit deutschen Sendern und vor den Zimmern zwei Computer mit Internet – wäre das nicht gewesen, wäre es ein sehr langer Tag geworden, da wir erst um halb 7 am Abend wieder abgeholt und zum Flughafen gebracht wurden. Erträglich wurde das Ganze auch, weil wir wirklich eine lustige Gruppe waren, aus der unsere Schicksalsgemeinschaft bestand. Wir versuchten unsere Situation mit Humor zu nehmen und machten ständig Witze über unsere ‚Bodyguards‘. Wir fanden es auch wahnsinnig Witze als jemand meinte, wir könnten ja eine Touri-fahrt auf der Moskwa machen! Schlussendlich wurden wir dann in einem riesigen Car (wir sassen genau zu siebt darin) an den Flughafen gebracht und nach weiteren Passkontrollen und ziemlich laschen Sicherheitskontrollen, konnten wir endlich in das Flugzeug nach UB steigen. Der Flug war dann sehr ruhig, es wurde ein guter alter russischer Film gezeigt und das Essen war essbar. Allerdings konnte ich kein Auge zu tun, weil ich hinter den Familiensitzen gesessen bin und die kleinen Kinder leider keine Lust hatten zu schlafen. Und weil wir in Moskau um 8 Uhr gestartet sind, und Moskauer Zeit um 2 Uhr nachts gelandet sind, habe ich in dieser Nacht leider keine Sekunde geschlafen und bin deshalb ziemlich übermüdet in der Mongolei gelandet.

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